Die im ATLANTIS Verlag erschienenen Bände bilden aber einen sehr guten Einstieg in diesen inzwischen eindrucksvoll umfangreichen Kosmos. Gallagher hat Achim Hiltrop auch inzwischen mehr als zwanzig Jahre in unterschiedlichen Inkarnationen begleitet.
(...) Im Vorwort zu „Gallaghers Sturm“ gibt Hiltrop offen zu, dass die STAR WARS Filme ihn für sein bisheriges Leben geprägt haben. Sie dienten insbesondere in Person Han Solos sicherlich als Quelle und Inspiration seiner eigenen literarischen Arbeit, nach Hiltrop wahrscheinlich mit den ersten Star Wars Spielzeug Figuren seine Szenarien geprobt hat.
Die Rasanz hat sich der Autor sicherlich von den „Star Wars“ Filmen abgeschaut. Seine Reise im vorliegenden Auftaktband erinnert mehr an eine Odyssee. Einige wenige Schauplätze sucht Gallagher aus eigenem Antrieb im Verlaufe der rasant und sehr stringent erzählten Handlung auf, auf andere Planeten wird er insbesondere in der ersten Hälfte des Romans eher getrieben. Im Zuge dieser Reisen verändert sich auch sein Charakter. Was als opportunistischer Han Solo Klon beginnt, endet schließlich als zum Teil sehr rücksichtslos agierender Söldner. Zu Beginn des Romans verlässt Clou Gallagher an Bord seines intelligenten Trigger – der künstlichen Intelligenz hat Achim Hiltrop vor allem im ersten Band die besten Dialoge auf den stählernen Leib geschrieben – eine Raumschlacht, weil er ahnt, das seine Seite, für die er als Söldner angeheuert hat, nicht mehr gewinnen kann. Der Einsatz der Flotte ist verraten worden. Auf der Flucht geraten Gallagher und die Trigger in ein Minenfeld bzw. in das Feuer der feindlichen Flotte. Das einzige Ziel, das Gallagher aufgrund seiner Vergangenheit ansteuern kann, ist der Planet Daneb IV. Die Regierung ist zwar eine Tyrannei, aber das Regime hat sich aus diesem Konflikt heraushalten können. Mit fatalen Folgen für die eigene Wirtschaft, welche die Befehlshaber auf dank Zwangsrekrutierungen mildern möchten. Gallagher soll entweder den Transport von Sklaven – gegen seine Auffassung – oder Rohstoffen durchführen. Dabei werden den Kapitänen zwangsweise Partner zugewiesen, im Falle Gallaghers ein alter Bekannter. Die Erze werden allerdings nicht gekauft, sondern natürlich von fremden Welten gestohlen. Gleichzeitig wird Gallagher von einer jungen und attraktiven Generalin Tonya Delanne verfolgt. Durch einen Zufall kreuzen sich nicht nur ihre Wege, sie müssen gemeinsam eine Reihe von Geheimnissen in Gallaghers Vergangenheit aufklären, seinen Ruf zumindest zu retten suchen und schließlich eine umfangreiche Verschwörung aufdecken, die politisch in die höchsten Stufen der Monarchie des Planeten Kerian reicht.
Vielleicht erinnert er nicht von ungefähr an Han Solo, aber Clou Gallagher ist der Prototyp des gleichermaßen charmanten wie listigen Glücksritters, der sich durch die Welten der Space Opera liebt und kämpft, immer auf der Suche nach einer größeren Herausforderung und mit keinem echten Ziel. Das ist die beste Voraussetzung für ein turbulentes, actionreiches Science-Fiction-Abenteuer, bei dem man mitfiebern, schmunzeln und auch schon einmal herzhaft lachen kann, in dem eine spannende Handlung und keine tiefschürfenden Philosophien im Vordergrund stehen. Achim Hiltrop gelingt dies von der ersten bis zur letzten Seite. Man merkt sehr schnell, dass er die Abenteuer seines Helden mit einem Augenzwinkern und dieser sich selbst auch nicht immer ganz ernst nimmt. Da stört es auch nicht, dass er immer wieder Klischees und Archetypen der Space Opera bemüht - eher im Gegenteil, sie gehören in „Gallaghers Sturm“ wie das Salz in der Suppe und werden auch immer wieder einmal verfremdet und auf den Kopf gestellt. Man merkt förmlich, mit wie viel Spaß er an der Sache ist, und diese Begeisterung schlägt auch auf den Leser über. Daher sei allen Fans unterhaltsamer Weltraumabenteuer empfohlen, einen Blick in „Gallaghers Sturm“ zu werfen. Sie werden es nicht bereuen.
Gallaghers Sturm ist eine wirklich klassische Space Opera, die kurzweilige Unterhaltung bietet. Autor Achim Hiltrop hat nie versucht, tiefgründige Science Fiction zu schreiben, sondern eine flotte Abenteuergeschichte, und das ist ihm gelungen. Der Roman zeigt keine Längen, und mit solidem Schreibstil erzählt der Autor eine Abenteuergeschichte, die Liebhaber von Space Operas nicht enttäuschen wird. Der Roman wurde erstmals zu Beginn der 90er Jahre aufgelegt und wurde nun vom Autor selbst komplett überarbeitet. Damit trägt er seiner schriftstellerischen Entwicklung während der letzten 15 Jahre Rechnung, und man merkt, dass der Roman überarbeitet wurde. Die Geschichte ist gestrafft worden und hat mehr Hintergrund bekommen. Der Spannungsbogen ist deutlich, und die Geschichte arbeitet kontinuierlich auf den Höhepunkt zu. Zum Ende hin, wenn sich die Ereignisse überschlagen, wäre eine weitergehende Überarbeitung wünschenswert gewesen. Auch hier hätte das Werk überarbeitet und entzerrt gehört. Ein paar Seiten mehr hätte die Aneinanderreihung von Action-Szenen leichter verdaulich gemacht. Aber im Großen und Ganzen war dies eine solide Arbeit, die bei Lesen durchaus Spaß gemacht hat, und so ist man gespannt auf den nächsten Band der Gallagher-Chroniken.
7 von 10 Punkten.
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Rezensent: Erik Schreiber
Gallaghers Sturm ist Abenteuer-Science-Fiction vom Feinsten. (...) Achim Hiltrop hat mit seinem Gallagher einen sympathischen, manchmal auch brutalen Helden geschaffen, der vom Pech verfolgt scheint. Sein intelligentes Raumschiff ist eine nette Idee und die beiden geben sich gerne Widerworte. Die daraus folgenden Dispute sind zum Teil humoristisch, manchmal nachdenklich. Eine lesenswerte Space Opera ohne viel Schnörkel.
(...) Ansonsten kommt man beim Lesen kaum zum Luftholen. Eine Action-Szene jagt die nächste. Sowohl Clou als auch Trigger sind echte Tausendsassas, die anscheinend alles können und jeden von irgendwoher kennen. Es macht Spaß zu lesen, wie sich das Schiff und sein Kapitän streiten, nur um sich in dem Moment, wo es darauf ankommt, wieder zusammenzuraufen. Auch die übliche Liebesgeschichte darf natürlich nicht fehlen, und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sich Admiralin Delannes und Clou nicht voneinander trennen können. Allgemein macht das Ganze den Eindruck einer großartigen Spaße-Opera: coole Raumschiffe, böse Schmuggler, die ein goldenes Herz haben, Prinz... äh Admiralinnen, die ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein besitzen, und Bösewichte, die noch wirklich böse sind. Das Einzige, was mich ärgert ist der Preis. Für ein Buch mit gerade mal 215 Seiten in einer Schrift, die sogar Kurzsichtige noch vernünftig ohne Brille lesen können, finde ich knapp 13 € ein wenig unangemessen. Wer sich trotzdem darauf einlässt, den erwartet der actiongeladende Beginn einer Weltraumsaga, die ihresgleichen suchen könnte. Die Gallagher-Chroniken haben für mich ein Potential, das hoffentlich nicht ungenutzt bleibt.
Achim Hiltrop hätte in seinem Vorwort nicht erwähnen müssen, dass er mit Star Wars aufgewachsen ist. Ein liebenswerter Weltraumschurke, eine schöne und mutige Admiralin sowie jede Menge irdische und außerirdische Verbündete und Ganoven versammeln sich hier in einem lesenswerten Abenteuer. Wer denkt da nicht an Han Solo und Prinzessin Lea. Und Trigger erinnerte mich immer ein wenig an KIT aus Knight Rider was alterstechnisch auch in das Interessengebiet des Autors passen könnte. Doch auch bei allen Assoziationen mit bekannten Serien, Büchern und Filmen entstand hier eine eigenständige und keineswegs einfallslose Kulisse für eine solide Chronik die qualitativ durchaus mit Serien wie Ren Dhark, Perry Rhodan und anderen Weltraumabenteuern mithalten kann. Der Leser wird schnell in das Geschehen integriert und mit den Hauptdarstellern vertraut gemacht. Im Mittelpunkt von Gallaghers Sturm steht immer die linear verlaufende Handlung. Gelegentlich kommen dabei die Protagonisten und ihre Charakterisierung zu kurz. Einige Entwicklungen, wie die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Clou und Tonya, erscheinen etwas hölzern und holprig und werden zu oberflächlich behandelt. Dies kommt dafür der spannenden und schnellen Handlung zugute. Auch wenn vieles in der Geschichte vorhersehbar ist, so schadet dies weder der Spannung noch der guten Unterhaltung. Clou ist ein echter Typ und seine Partner und Gegner sind exotisch und interessant. Wer also lupenreine Weltraumabenteuer mag ist mit den Gallagher-Chroniken bestens bedient!